Alfred-Wegener-Institut, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie & Universität Bremen
Antje Boetius
Antje Boetius erforscht die Folgen des Klimawandels auf die Ozeane und Polarregionen, besonders im Zusammenhang mit der arktischen Amplifikation, den Veränderungen der biologischen Pumpe sowie mikrobieller Gemeinschaften im Meer. Als Tiefseeforscherin beschäftigt sie sich zudem mit der Entdeckung unbekannter Lebensräume der Tiefsee, besonders von extremen Lebensgemeinschaften und Tiefseeökosystemen unter Eis, an Seebergen, Schlammvulkanen, Gashydraten sowie kalten und heißen Quellen. Ihre Studien zu den ökologischen Folgen von Tiefseebergbau zeigen auf, welche Konsequenzen die Störung des Meeresbodens langfristig verursachen. Ihre Brücken-Arbeitsgruppe zwischen AWI, MARUM und dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen beschäftigt sich auch mit dem mikrobiellen Lebensraum im Meer. Ziel ihrer Forschung ist es, die Rolle der mikrobiellen Biodiversität im Meer für verschiedene Funktionen zu analysieren. Sie erforscht unter anderem Konsortien von Methan- und Öl-fressenden Mikroorganismen, die einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität der marinen Umwelt und des Klimas leisten. Ihre Arbeitsgruppe ist auch für die Entwicklung neuartiger robotischer Instrumente für in-situ-Studien von Meeresökosystemen bekannt. Dazu gehören verschiedene Sensoren und Kamerasysteme, um physikalische und chemische Indikatoren für den Zustand der Meere zu überwachen.
Antje Boetius ist darüber hinaus Expertin für Wissenschaft und Kultur im Anthropozän und arbeitet mit Künstlern, Schriftstellern und Publizisten zu Fragen der gesellschaftlichen Transformation und ihrer Spuren in Kunst und Kultur, unter anderem auch im Rahmen des Projektes Theater des Anthropozän unter der Schirmherrschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.
Als Wissenschaftsmanagerin schreibt und kommuniziert sie zudem über Fragen von Diversität und Chancengleichheit in der Wissenschaft, Nachhaltigkeitsstrategien und Transformationsprozesse.